Von Puerto de Sagunto nach Torres-Torres/Algimia und Barracas
Die Entstehung der Vía Verde de Ojos Negros birgt einige Besonderheiten, die der Radler kennen sollte, wenn er diese Strecke befahren will: Offiziell wird die Strecke in zwei Teile unterteilt - Ojos Negros I auf dem Gebiet von Valencia und Ojos Negros II auf dem Gebiet von Aragón. Die ehemalige Bahnstrecke war aber umgekehrt kilometriert, Kilometer 0 war bei den Minen von Ojos Negros, der Endpunkt der Strecke lag bei Sagunto am Mittelmeer. So beginnt heute die durchgängige Kilometrierung für beide Abschnitte auch in Ojos Negros in der Sierra Menera. Leider existieren stellenweise auch noch einige wenige alte Kilometerangaben, bei denen Kilometer Null am Parkplatz an der Autobahn bei Algimia liegt.
Der erste Abschnitt der ehemaligen Minenbahn “Ferrocarril minero de la Sierra Menera” von rund 65 km Länge führt von Torres-Torres/ Algimia (ca. 10 km nordwestlich von Sagunto) nach Barracas. Die Anfahrt vom Bahnhof Sagunto beträgt ungefähr 16 Kilometer auf Nebenstraßen (nicht beschildert). Dieser erste Abschnitt liegt auf dem Gebiet von Valencia und führt nach offiziellen Angaben durch 15 Tunnel und über 8 Brücken oder Viadukte. Eine beachtliche Höhendifferenz von rund 800 m muss überwunden werden. Das Nebeneinander der noch existierenden Bahnlinie der RENFE und der ehemaligen Schmalspurbahn prägen den Charakter dieser Via Verde. In Barracas beginnt der 2.Teil des Radwegs, die Via Verde de Ojos Negros II, auf dem Gebiet von Aragón.
Der Ausbau der N-234 zur Autobahn A-23 (Autovía Mudéjar), der den Verlauf des Radwegs früher erheblich beeinträchtigte, ist abgeschlossen. Einige Abschnitte der Vía Verde wurden erheblich verbessert, an wenigen Abschnitten ist weiterhin Kritik angebracht. In den Bereichen, in den auch der lokale motorisierte Verkehr gemeinsam mit den Radlern die Strecke benutzt, ist die Fahrbahn manchmal beschädigt. Die Umfahrung bei km 173/174 im Bereich des Steinbruchs ist weiterhin Anlass zu Kritik, eine nicht unerhebliche Steigung muss überwunden werden. Die Originaltrasse in Altura war 2010 wegen des Autobahnbaus in schlechtem Zustand, eine Alternativstrecke durch den Ort (mit Steigungen) war beschildert.
Die Anreise zur Vía Verde mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist nicht immer einfach. Der Startpunkt am Bahnhof Sagunto oder am Haltepunkt Algimia (Apeadero Algimia Ciudad) ist am einfachsten mit den Cercanías der Linie C-5 de (Cercanías Valencia) erreichbar und wird ca. 5x täglich bedient. Ein Fahrrad pro Person kann mitgenommen werden, soweit Platz vorhanden. Regionalzüge (Media Distancia de Renfe) nehmen nur begrenzt Fahrräder mit (Reservierung?). Mit ihnen kann man auch die Sadt Segorbe, Barracas oder Teruel erreichen - Angaben ohne Gewähr, bisher nicht überprüft! (2019)
Vom Bahnhof Sagunto bis zum Beginn der Vía Verde sind es ungefähr 16 Kilometer auf Nebenstraßen (nicht beschildert). Wer mit dem Fahrrad anfahren will, muss in nordwestlicher Richtung stadtauswärts fahren. Die Strecke kreuzt den Rio Palancia und die Autobahn A7 , dann fährt man über Petrés und Estivella nach Torres Torres. Am Parkplatz bei der Autobahn A 23 westlich des Ortes beginnt die Vía Verde.
Vía Verde de Ojos Negros I geht in Barracas lückenlos in den Abschnitt II über, der inzwischen auch weitgehend ausgebaut wurde und über rund 100 km nach Santa Eulalia (Teruel) führt.
Am Bahnhof der RENFE in Sagunt. Von hier aus fahren die wenigen Züge nach Teruel und Zaragoza.
Die modernen Triebwagen nehmen leider nur 3 Fahrräder pro Zug mit, Voranmeldung ist erforderlich (2010). Inzwischen fahren hier auch die Cercanias der Linie C5, die ein Fahrrad pro Reisendem mitnehmen (platzabhängig!)
Der alte Kilometerstein mit der Nummer Null zeigt noch die frühere Kilometrierung.
Final de la Via Verde! Anfang oder Ende - The beginning ist the end....
Der Beginn des Radwegs war schwer zu finden, eine Beschilderung war weder in Algimia noch in Torres-Torres zu sehen. Am Startpunkt ein kleiner Baggersee und ein verrosteter Kinderspielplatz mit überdimensionierten Beleuchtungsanlagen. Die Vía Verde führt nun am alten Bahnhof Algimia de Alfarra vorbei.
Stopp an der Querstraße,rechts abbiegen und unter der Brücke durch, dann wieder links der Beschilderung nach.
Endlich auf der Bahntrasse. Algimia bei Kilometer 184,6 - (Entfernung von den Minen von Ojos Negros) - die Original Kilometrierung wurde beibehalten.
Kilometermarkierung: 183 (de la Via Minera)
Wie mit dem Messer ausgeschnitten geht es durch tiefe Einschnitte.
Das erste große Viadukt: Viaducto de Arguinas
STOPP: Der Querverkehr - falls überhaupt vorhanden - muss halten. Streckenweise wird der Weg von landwirtschaftlichem Verkehr mitbenutzt.
Die Sperrpfosten sind umklappbar und liegen dann auf der Fahrbahnmitte - aufpassen!
Eine erste Umfahrung der vom Autobahnbau zerstörten Trasse.Unbeschrankter Bahnübergang (Vergangenheit)
Bei El Juncar (Kilometer 178) ist die Strecke ein staubiger Feldweg mit Autoverkehr der Anrainer. Seit Jahren hat sich an der schlechten Fahrbahn nichts gebessert, die Schilder sind beschädigt (hier im Sommer 2010).
Wieder auf der Bahntrasse: Eine tolle Strecke führt ganz langsam bergauf. Aber schon bald folgt die nächste Umfahrung: ein riesiger Steinbruch vom Autobahnbau hat die Trasse zerstört – rechts abbiegen!
Der alte Durchlass ist noch erhalten. Die Bahntrasse musste dem Gipsabbau weichen.
Etwa bei km 174 (Soneja) folgt eine kräftige Steigung entlang der Autobahn. Auch hier ist wohl die Trasse zerstört.
Zum Glück wird`s wieder besser: Rambla de Rovira. (km 172). Dann geht es stetig aufwärts auf der Trasse.
Zwischen Soneja und Geldo hat ein Feuer die Landschaft zerstört (2010). Dann erreicht man einen alten Bahnhof der Minienbahn.
Über die Rambla Monteros. Vor Altura zweigt die Strecke von der Vía Verde nach Segorbe ab. Hier am Bahnhof hat man Anschluss an die Cercanias (Nahverkehrszüge) nach Valencia und die wenigen Züge Richtung Teruél und Zaragoza.
Hier fehlt eine Brücke. Wir nähern uns Altura, inzwischen haben wir ca. 200m an Höhe gewonnen.
Straßendurchfahrt in Altura. Hier im Ort ist die Streckenführung zwar verbessert worden, aber immer noch kein Genuss. Vorbei an der verschütteten Brücke und einem Wasserbecken.
Ein Geländer wurde installiert, die Beschilderung verbessert, aber immer noch ist die Strecke Umleitung (Desvio) beschildert.
Seit unserer Befahrung sind inzwischen viele Jahre vergangen. An der Streckenführung in Altura, die wegen des Autobahnbaus provisorisch eingerichtet war, hat sich wahrscheinlich viel geändert. Im Jahr 2010 sah es noch so aus: Es gab zwei Möglichkeiten für die Durchfahrt: Einmal auf der Originaltrasse (staubig, Autoverkehr), einmal abseits der Trasse durch die Stadt (Steigungen). Hinter Altura führt führt der Radweg wieder durch eine schöne Landschaft, die Qualität des Radwegs wird wieder besser.
Die Bahntrasse führt durch den Ort Altura und macht einen großen Bogen um Segorbe. Noch etwa 10 Kilometer geht es fast eben dahin, dann beginnt der Aufstieg in die Hochebene von Barracas. In vielen Kurven, über Brücken und durch Tunnel schlängelt sich der Radweg auf der Bahntrasse durch eine atemberaubende Landschaft. Auch wenn die Tunnel (im Jahr 2010) alle eine funktionierende Beleuchtung hatten, rate ich dringend eine eigene Beleuchtung mitzuführen! Stärkere Steigungen gibt es auf der ganzen Strecke keine. Die Hochebene von Barracas liegt auf 1000 Meter über dem Meeresspiegel.
Am Ortsende von Segorbe führt die staubige Trasse bergauf in Richtung Autobahn. Wir treffen auf die Beschilderung für die zwei Alternativstrecken durch den Ort.
Inzwischen sind die Bauarbeiten im Bereich der Autovía abgeschlossen.
Bei Navajas beginnt wieder ein asphaltierter Radweg auf der alten Trasse. Wir passieren die "Eselsbrücke".
Puente donde se cayó la burra y se mato- hier stürzte wohl eine Eselin hinab und kam zu Tode. Vorbei an der Verladestation des Steinbruchs (Cantera) von Navajas.
Das Gebäude zerfällt. Dann folgt einTunnel, aus dem Fels herausgehauen.
Die Beleuchtung funktioniert einwandfrei! Dann wird der Blick auf den Stausee von Regajo frei.
Und noch ein Tunnel, dann geht es durch einen felsigen Einschnitt.
Ein zerfallendes Haus an der Strecke und erneuter Kontakt mit der neuen Autobahn - schon ausgestaltet und fertig!
Eine Brücke über die Trasse. Der alte Bahnhof von Jérica ist in einem elenden Zustand.
Das Viadukt über den Rio Palancia, auch die parallele Nationalstraße muss über den Fluss!
Wieder eine schöne Strecke! Wir nähern uns der Stadt Jérica, einem Ort mit Burg und historischen Stadtkern sowie einer stattlichen Kirche.
Kurz vor Jerica das Casillo de Paso a Nivel “Santa Bárbara: hier verlassen wir wieder die Originaltrasse, eine Umfahrung durch den Ort Jérica beginnt. Nordwestlich des Ortes stößt man wieder auf die Bahntrasse. Der Tunnel von Jérica liegt vor uns.
Ab Jérica beginnt ein Anstieg von 400 Höhenmetern bis nach Masías Blancas, wo in knapp 1000 m über dem Meer die Hochebene von Barracas erreicht wird.
Durch den Ort Jérica führen kleine Wegweiser der Vías Verdes, die manchmal verdeckt und leicht zu übersehen sind.
Durch die Unterführung, danach folgt ein neu ausgebautes Teilstück auf der Bahntrasse bis zum Tunnel.
Auch eine Informationstafel wurde aufgestellt. Der erste kurze Tunnel nach dem Ort.
Dann folgt der lange, teilweise neu gebaute Tunnel, der auch unter der Autobahn hindurch führt. Ein zweiter Tunnel, der Blick zurück lässt in der Ferne einen kleinen Lichtfleck erkennen. Im Tunnel muss man mit Schlaglöchern rechnen, es ist sehr feucht, Wasser tropft an einigen Stellen von der Decke. Vorsicht vor den Sperren in Fahrbahnmitte am Tunneleingang!
Nach dem Tunnel geht es auf das Viadukt von Cascajar.
Die „große Schwester“ der Minenbahn begleitet uns wieder auf der linken Seite. Der Anstieg beginnt – aber nicht wirklich steil, eben "eisenbahnmäßig" und kerzengerade.
Kilometer 146,1 - noch rund 23 km nach Barracas. Ein Einschnitt führt zum Tunnel von Caudiel.
Der beleuchtete Tunnel verläuft in einer Kurve, es ist nass wie in einer Tropfsteinhöhle.
Absinterungen an den Wänden
Das Westportal
Gleich darauf der Bahnhof von Caudiel
Das Häuschen für den Streckenposten. Als nächstes erreicht man ein großes Viadukt - Viaducto de la Fuensanta, 150 m lang!
Durch mächtige Felseinschnitte geht es weiter bergauf.
Die Umleitung ist verschwunden: Wo in den vergangenen Jahren eine Baustelle war, kann man nun wieder die Originaltrasse befahren. Ein neuer Tunnel führt unter der Autobahn durch.
Wir erreichen Masadas Blancas, Kilometer 137,6.
Mächtige Stützmauern flankieren die Strecke, ein weiterer Tunnel folgt. Die Tunnel sind exzellent beleuchtet (keine Solarzellen), es gibt keine nennenswerten Schlaglöcher in der Passage (Stand 2010).
Vom nahen Mirador del Ragudo aus hat man einen weiten Blick in die Ebene. Die Parallelstrecke der RENFE begleitet uns. Der Blick talwärts zeigt die felsigen Einschnitte in diesem Bereich.
Der Bahnhof Torás der Minenbahn. Auch die Parallelstrecke hat einen Bahnhof: Torás-Begis
Nach Torás zwischen den Bahntrassen ein verfallenes Gehöft mit Brunnen und ehemals windbetriebener Pumpe.
Noch einmal folgt ein mächtiger Felseinschnitt, dann erreicht am den Rand der Hochebene.
Hier kreuzt der GR-7 (Sendero de Gran Recorrido) von Andorra nach Tarifa: nur noch 2132 Kilometer! Hier in der Hochebene bläst häufig ein kräftiger Wind- einige Windkraftwerke sind inzwischen entstanden.
Noch ein kurzer Abschnitt muss umgangen werden. Der Einschnitt der alten Trasse in den felsigen Grund ist gut zu erkennen. Durch eine Unterführung geht es auf die andere Seite der RENFE-Strecke.
Der Blick zurück zeigt die schier endlose Weite der kerzengeraden Strecke. Die Trockensteinmauern sind eine Spezialität dieser Region.
Der Llano de Barracas in fast 1000 m Höhe ist eine karge Heidelandschaft von eigenem Reiz.
Wir erreichen den Bahnhof von Barracas. Einer der modernen Triebzüge fährt gerade durch, ein eher seltenes Ereignis, bei den wenigen Verbindungen!
Bei Barracas endet offiziell der erste Abschnitt der Vía Verde de Ojos Negros. Für den Radler gibt es im Ort Übernachtungsmöglichkeiten und Verpflegung (ohne Gewähr). Hier rasten auch die Lastwagentransporter auf dem Weg zwischen der Küste und dem bergigen Hochland von Aragón. Der Radweg führt ohne Unterbrechung weiter in Richtung Teruel und überquert bald die Provinzgrenze zwischen Valencia und Aragón. Bis auf 1240 m über NN bei Puerto de Escandón führt der zweite Abschnitt des Radwegs, bevor die Abfahrt ins Tal des Rio Alfambra und Rio Jiloca beginnt.
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Seite zuletzt geändert am 11.06.2020