Von Bernkastel-Kues nach Daun
Der Maare Mosel-Radweg zählt zu den bekanntesten und schönsten Bahntrassenradwegen in Deutschland. Aus dem Moseltal heraus durch die Berge der Vulkaneifel führt die Strecke auf der alten Bahntrasse zwischen Bernkastel-Kues und Daun. Ohne große Mühe auf dem asphaltierten und weitgehend verkehrsfreien Radweg geht es durch vier lange, beleuchtete Tunnel, über zwei große Viadukte. Zu den Maaren muss man den Radweg verlassen, nur das Holzmaar liegt direkt neben der Strecke. Bei der Gestaltung des Radwegs hat man sich viel Mühe gegeben, sowohl im Hinblick auf die Sicherheit und Familientauglichkeit (Vorsicht ist in den Ortsdurchfahrten und Straßenquerungen geboten), als auch in der Einbeziehung der Relikte der ehemaligen Bahnstrecke. Zum Schutze der Fledermäuse in den Tunneln hat man Zwischendecken eingezogen, so dass lange Sperrungen der Durchfahrt, wie zum Beispiel am Milseburgradweg, vermieden werden konnten. Da es keine starken Steigungen und Gefälle gibt (mit Ausnahme der Bereiche an den fehlenden Brücken) ist die Strecke für alle Radler geeignet. Aufgrund der Länge von fast 60 Kilometern wird nicht jeder Radler die Strecke hin und zurück fahren wollen, so steht ein Radshuttle zur Verfügung (RegioRadler MaareMosel - RegioLinie 300, zwischen Bernkastel-Kues und Daun). Für die Genussradler bietet sich die Richtung überwiegend bergab von Daun aus an.
Die Anfahrt mit der Bahn ist nach Wittlich möglich (z. B. von Koblenz aus), der nächste Linienbahnhof in der Nähe von Daun ist Gerolstein (17km entfernt).
Lok beim Bahnhof Schalkenmehren
Etwas Spezielles hat man sich für Kinder einfallen lassen: Der Abschnitt zwischen Gillenfeld und Daun wurde als Kinderradweg mit besonderen Informationen für Kinder ausgeschildert.
Unsere Befahrung fand zuletzt im Jahr 2010 statt, so dass durchaus Änderungen im Verlauf des Radwegs möglich sind.
Die Bahnstrecken Wittlich (ehemals Wengerohr) – Daun und Wittlich – Bernkastel-Kues sind die stillgelegten Bahntrassen, die der Maare-Mosel-Radweg nutzt. Schon 1885 ging der erste Abschnitt in Betrieb, 1909 und 1919 folgten weitere Teilstücke. Zwischen 1981 und 1983 wurden die relevanten Abschnitte für den Gesamtverkehr stillgelegt. Der Radweg wurde in zwei Abschnitten im Mai 1998 bzw. August 2000 fertiggestellt.
Wir starten an der Mosel in Bernkastel-Kues. Am südwestlichen Ortsende Richtung Lieser findet man auch einen Parkplatz, falls man mit dem Auto anreist.
Wir folgen dem Mosel-Radweg, zunächst noch entlang der Straße, dann aber abseits des Autoverkehrs entlang des Flusses.
Gut 6 km sind es von der Innenstadt von Bernkastel zum Abzweig in Lieser.
Dieser Wegweiser bei Lieser war (2010) verdreht, natürlich muss man nicht durch die Mosel schwimmen, es geht rechts ab!
Jetzt geht es auf der Bahntrasse an Maring vorbei. Die Reste des ehemaligen Haltepunkts sind noch erhalten. Die Brücke der K58 überquert den Radweg.
Nächster Haltepunkt ist Siebenborn. Der alte Bahnhof gehört heute zu einem Sägewerk.
An der Klostermühle steht dieses originelle Warnschild: Inliner Vorsicht, Buckelpiste. Weiter geht es durch die blühende Landschaft.
Die alte Kilometrierung ist noch vorhanden: Kilometer 4,3. Wir folgen dem Flüsschen Lieser aufwärts.
Nächster Halt ist der alte Bahnhof von Platten. Richtung Wittlich ist die Trasse durch Bauarbeiten unterbrochen, eine Umfahrung ist eingerichtet (Stand 2010).
Diese gefährliche Engstelle bei Wengerohr ist kein Highlight des Radwegs! Auch der nächste Abschnitt entlang der Straße ist verbesserungsbedürftig.
Doch dann geht es am Sterenbachsee vorbei und durch eine Unterführung entlang der alten Bahnstrecke nach Wittlich.
Hier sieht man die Beschilderung und die Warntafeln, die am gesamten Maare-Mosel-Radweg verwendet werden. Wir erreichen einen großen Parkplatz und den alten Bahnhof von Wittlich.
Das Gebäude wird restauriert. Durch die Stadt muss man gut auf die Beschilderung achten, die Wegweisung ist auch auf den Boden gemalt! Noch 36 km bis nach Daun.
Am Nordende von Wittlich geht es langsam aufwärts. Auch hier findet man die Reste der Kilometrierung.
Wir erreichen ein großes, baufälliges Viadukt, dessen Bögen durch Stahlanker gehalten werden. Betreten verboten! Einsturzgefahr!
In einem kleinen Schlenker wird das Hindernis umfahren. Dann taucht der erste Tunnel auf: Der Grünewaldtunnel, 126 m lang.
Der Unkensteintunnel ist sogar 140 m lang.
Auf den Unkensteintunnel folgt das Pleiner Viadukt, 98 m lang, 31 m hoch!
Auch hier hat man Geschick bewiesen: Das Geländer des mächtigen Bauwerks wurde harmonisch gestaltet und nicht mit störendem Gitterwerk versehen.
Der Pleiner Tunnel taucht auf: Mit 585 m Länge ein ordentlich langerTunnel! Zum Schutz der Fledermäuse hat man eine Zwischendecke eingezogen, eine geniale Idee. (Schade, dass das beim Milseburgtunnel in der Rhön nicht umgesetzt wurde).
Nach dem Tunnel erreicht man den alten Bahnhof von Plein, heute Privathaus. Hier ist auch ein Rastplatz eingerichtet.
Zwischen Greimerath und Hasborn wir die Autobahn A1 unterquert. Dann geht es am Bahnhof Hasborn vorbei.
Eine kurze Umfahrung folgt, die L52 muss überquert werden. Auf den Berghöhen hat man in den letzten Jahren ein Meer an Solarzellen aufgestellt, ein futuristisches Szenario!
Bei Kilometer 16,5 sind wir jedenfalls wieder auf der Bahntrasse. Es geht zügig bergauf durch den Wald.
In Laufeld müssen wir wieder einer kurzen Umfahrung folgen, der Bahnhof liegt etwas abseits des Ortes an der L64. Bei Wallscheid geht es wieder auf die Trasse.
Wieder geht es unter der A1 hindurch, dann erreicht man den alten Bahnhof von Manderscheid-Pantenburg. Es folgt ein schönes Wegstück mit dieser tollen Brücke über einen Einschnitt.
An einigen Straßenkreuzungen, hier mit der L16, wurde die Trasse zerstört. Vorsicht bei der Abfahrt und dem folgenden Anstieg auf die Trasse! Der Radweg führt direkt am Holzmaar vorbei.
Den tiefen Einschnitt vor Gillenfeld überspannt eine Brücke. Ende des Radwegs auf der Trasse vor dem Ort, es folgt wieder eine kurze Umfahrung.
Der Bahnhof Gillenfeld wurde hübsch restauriert. Die Infotafeln zeigen Bilder aus einer vergangenen Zeit!
Hier beginnt der Kinderradweg nach Daun: Hier findet man Infos für Kinder, auch zur Eisenbahngeschichte.
Am Ortsende geht es los. Ein altes Vorsignal steht an der Strecke.
Der Haltepunkt Udler/Saxler mit Rastplatz. Noch einmal steigt die Strecke an, bald wird der Scheitelpunkt erreicht.
Der Bahnhof Schalkenmehren taucht auf. Auf dem Bahnhofsgelände befinden sich einige Eisenbahnrelikte.
Erinnerungen an die Eisenbahnzeit.
Weiter aufwärts führt der Radweg. An einem Rastplatz führt ein Abzweig zum Weinfelder Maar.
Dann ein weiterer Höhepunkt, genauer gesagt der höchste Punkt der Strecke: Das "Große Schlitzohr": 560 m lang, beleuchtet, mit "Fledermauswohnung".
Erbaut 1908. Zwischendecke für die Fledermäuse.
Jetzt geht es abwärts nach Daun: über das große Viadukt!
Ein ganz schön großes Bauwerk! Einfahrt in den Bahnhof von Daun.
Der Zielbahnhof ist in Sicht! Das Gebäude dient als "Haus der Jugend"...
...und der alte Waggon als Bistro. Von der Straße unterhalb aus hat man einen schönen Blick auf das große Viadukt.
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Seite zuletzt geändert am 04.06.2021